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Realisierung der Süddeutschen Erdgasleitung (SEL)

Realisierung der Süddeutschen Erdgasleitung (SEL)

Zusammen in einer ARGE mit unseren Kollegen der Bohlen & Doyen Bau GmbH sowie der PPS Pipeline Systems GmbH und der HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H. ist FRIEDRICH VORWERK an der Realisierung eines Teilabschnittes der SEL beteiligt. Der etwa 24 km lange Leitungsabschnitt in der Dimension DN 1200 liegt im Regierungsbezirk Stuttgart und der Bau der SEL soll dort bis voraussichtlich Ende 2024 fertiggestellt werden.

Die Süddeutsche Erdgasleitung (kurz SEL) ist ein unverzichtbarer Baustein im Zuge der notwenigen Umstellung unserer Energieinfrastruktur. Geplant wurde die etwa 250 Kilometer lange Pipeline, die von Lampertheim (Hessen) über Ludwigsburg (Baden-Württemberg) bis nach Bissingen (Bayern) führt, von dem Gastransportnetzbetreiber terranets bw. Ab voraussichtlich 2030 bindet die SEL Baden-Württemberg an die europäischen Transportrouten an, durch die zukünftig grüne Gase und Wasserstoff fließen.

Die SEL, als Wasserstoff-Pipeline geplant, wird zunächst mit Erdgas betrieben und sichert so die Energieversorgung beim Umstieg auf erneuerbare Energien. Durch die Anbindung an modernere Gaskraftwerke kann zunächst die weiterhin sichere Versorgung aller Haushalte mit Wärme und Strom während des Ausstiegs aus der Kohleverstromung ermöglicht werden. Die Umstellung von Kernkraft und Kohle auf Erdgas ermöglicht es, den CO2-Außstoß der Kraftwerke bereits um mehr als 50 Prozent zu reduzieren. Durch die Beteiligung an einem Projekt wie diesem, kann VORWERK helfen, einen weiteren Beitrag zur CO2-neutralen Energieversorgung in der Region Rhein-Neckar und im Großraum Stuttgart zu verwirklichen.

Der Bau der SEL wird in mehreren Abschnitten, abhängig von der konkreten Bedarfsentwicklung realisiert. Der Trassenverlauf ist wie folgt unterteilt:

  • Lampertheim – Viernheim: Bis Ende 2024 ist geplant, den Bau einer Gasdruckregel- und Messanlage sowie eines rund 500 m langen Leitungsabschnittes abzuschließen.
  • Mannheim – Hüffenhardt: Dieser Abschnitt befindet sich im Vergleich zu den restlichen Teilbereichen noch im frühen Stadium der Planung.
  • Siegelsbach – Esslingen a.N.: Die ca. 81 km wurden in weitere drei Teilabschnitte unterteilt, in denen der Bau der SEL zwischen 2024 und 2026 realisiert wird.
  • Esslingen a.N. – Bissingen: Dieser Leitungsabschnitt der SEL vervollständigt die Anbindung an das vorgelagerte Gastransportsystem und soll voraussichtlich bis 2032 verwirklicht werden.

Wir wurden mit dem 24 km langen Leitungsabschnitt von Heilbronn bis nach Löchgau beauftragt, einem Teilabschnitt des dritten Abschnitts.

Nachdem terranets bw bereits im Sommer 2020 mit dem Erwerb der Wege- und Leitungsrechte begonnen hatte, konnten im Frühjahr 2021 erste Voruntersuchungen entlang des Trassenverlaufs getätigt werden. Daraufhin folgten bis Oktober 2021 Erkundungen des Baugrunds sowie Kartierungen geschützter Tiere und etwa ein Jahr später, ab Herbst 2022, wurden sämtliche archäologische Arbeiten auf diesem Leitungsabschnitt durchgeführt.

Ende des letzten Jahres konnten weitere Maßnahmen zur Vorbereitung für den Leitungsbau beginnen. Dabei wurden unter anderem drei Rohrlagerplätze entlang der Trasse in Leingarten, Lauffen a. N. und Löchgau errichtet. Folglich wurden im nächsten Schritt die insgesamt ca. 1.400 Rohre auf den Lagerplätzen angeliefert, welche von Mülheim an der Ruhr bis nach Heilbronn umweltfreundlich per Bahn transportiert wurden. Die rund 18 m langen Leitungsrohre der Dimension DN 1200, welche in der SEL verbaut werden, stammen aus dem Werk der nordrhein-westfälischen Europipe GmbH. Als Material wurde wasserstofftauglicher Stahl verwendet, sodass die Gasleitungen H2-ready und damit für den Transport von Wasserstoff geeignet sind.

Unsere Arbeiten sind pünktlich im März 2024 gestartet und sollen vereinbarungsgemäß im Herbst 2024 komplett fertig gestellt werden. Unsere Kollegen arbeiten also wieder mit Hochdruck an diesem Projekt, um den Leitungsabschnitt pünktlich übergeben zu können.

(September 2024)

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